Geophysik Geologie und Digitales Geländemodell DGM

Eigenartigerweise besteht auch heute noch bei vielen Geologie- und Ingenieurbüros Unkenntnis über die generelle Nutzung und die vielfältigen Möglichkeiten des digitalen Geländemodells, wobei hier vor allen Dingen geologische und hydrogeologische Geländeaufnahmen angesprochen werden. Das DGM beschreibt die Geländeoberfläche mit Datensätzen eines dreidimensionalen Koordinatensystems mit Rechts (X)- und Hochwerten (Y) der üblichen Gauß-Krüger- oder UTM-Netze bzw. von geographischer Länge und Breite, sowie der Geländehöhe (Z) über NHN an regelmäßigen Gitterpunkten. Die Daten werden aus einer Befliegung mit einem Laserscanning gewonnen, wobei aus den Primärsignalen durch ein Datenprozessing alle Gebäude und die Vegetation herausgerechnet werden, sodass das DGM selbst in Waldgebieten die Oberfläche des Bodens sehr genau wiedergibt. Die Datensatz-Benennungen DGM1, DGM2, DGM5 beziehen sich auf die Gitterweite der Punktraster (1 m, 2 m, 5 m, 10 m). Die Lagegenauigkeit der Punkte beträgt beim DGM 1 und DGM 2 ca. + 0,5 m bei einer Höhengenauigkeit besser als + 0,2 m. Die digitalen Datensätze für wählbare Kartenausschnitte können in der Regel per E-Mail von den Vermessungsämtern zu sehr moderaten Preisen oder sogar kostenlos (NRW) bezogen werden. Zu bedenken ist, dass bei einem Quadratkilometer Fläche das DGM 1 eine Million Datenzeilen liefert, was bei manchen Programmen, die den Datensatz weiter bearbeiten sollen, die maximal zulässige Zahl überschreitet und dazu rät, stattdessen besser das DGM 2 zu ordern.

Quellenvermerk: Grundlage: Daten für die Darstellungen der weiteren Graphiken: Digitales Geländemodell – Bayerische Vermessungsverwaltung.

DGM 1 Hangrutsch im dichten Wald

Beispiel DGM 1: Hangrutsch im dichten Wald

Tektonik im Digitalen Geländemodel und im Luftbild

Beispiel: Verwerfung im Luftbild (Google) und im Digitalen Geländemodell. Im Luftbild verschwindet die Verwerfung komplett bei anderen Aufnahmezeiten (Jahreszeit, Vegetation, Wetter), im DGM nie.

Digitales Geländemodel Formationswechsel Buntsandstein Muschelkalk Tektonik

Beispiel: Formationswechsel Buntsandstein – Muschelkalk im Digitalen Geländemodel (Relief) mit tektonisch geprägten, richtungshaltenden Geländeformen.

Digitales Geländemodell DGM 1 Bearbeitungsmöglichkeiten

DGM 1: Verschiedene Bearbeitungsmöglichkeiten der Daten: topographische Karte, 3D-Model der Geländeoberfläche, Schummerungskarten des Reliefs, Vektorkarte fürs Gefälle, Daten als Basis für präzise Höhenprofile.

Digitales Geländemodell DGM 1 Bearbeitungsmöglichkeiten

DGM 1. Verschiedene Bearbeitungsmöglichkeiten, topographische Karte, 2,5 m Isohypsen (A), berechneter Horizontalgradient(B), gerichtet berechneter Gradient (C, D), Schummerungskarte von (D) mit Muster der tektonischen Richtungen (E).

Digitales Geländemodell DGM 1 Richtungsfilterung

DGM 1: Richtungs(SE)-gefilterte Daten mit tektonisch interpretierbaren Vorzugsrichtungen.

Digitales Geländemodell DGM 1 Vektordarstellung des Gefälles Tektonik

DGM 1. Vektorkarte des Gelände-Gefälles: stark gestörter zentraler Bereich (mit Geophysik – Electrical Imaging nachgewiesen).

Digitales Geländemodell DGM 1 und Geophysik Tektonik

DGM 1. Schummerungskarte des Reliefs. Riegelartige tektonische Blöcke, die mit der Geophysik bestätigt wurden (Einschub Electrical Imaging).