Messung der elektromagnetischen Felder von Radiosendern im Ultralangwellenbereich (10 kHz – 150 kHz).
VLF: Messung des Magnetfeldes mit Antennen. Bevorzugt Untersuchung steil stehender Strukturen mit starken Widerstandskontrasten.
VLF-R (R steht für Resistivity): Messung des Magnetfeldes mit Antenne und des elektrischen Feldes mit geerdeten Elektroden. Widerstands-Horizontalsondierung (siehe auch Magnetotellurik. RMT).
typische Modelle
Oben: Kippwinkel-Anomalie über Verwerfung; unten: über gutleitender Bruchzone oder Erzgang.
MIKRO-VLF
Unter MIKRO-VLF verstehen wir die Messung auch sehr schwacher Anomalien, was mit dem Einsatz einer speziellen, stativgestützten Antenne möglich ist. Während bei herkömmlichen VLF-Messungen – vor allem in der Erz- und Grundwasserexploration – vorwiegend Kippwinkelanomalien (reelle Komponente) mit Amplituden von 10, 20 oder mehr Grad gemessen werden, kann mit MIKRO-VLF eine ganze Größenordnung kleiner registriert werden. Das betrifft Anomalien von nicht mehr als 1 – 2 Grad Amplitude, was sonst die Fehlergröße konventionell gemessener VLF-Daten ist.
Ein charakteristisches Beispiel zeigt die nachfolgende Abbildung mit einem etwa 1300 m langen VLF-Profil. Es stammt aus einer Messkampagne zum Auffinden von Bruchzonen im mesozoischen Festgestein. Man erkennt außer einem lang anhaltenden Trend von negativen zu positiven Kippwinkeln mehrere deutlich ausgeprägte langwellige Anomalien mit Halbwertsbreiten der Größenordnung 50 – 100 m und sehr kleinen Amplituden.
Mikro-VLF bei der strukturellen Erkundung im Rahmen einer Mineralwasser-Erschließung.
Solche Messungen sind dann interessant, wenn gut leitende Überdeckungsbildungen und geringe Widerstandskontraste die VLF-Anomalien drastisch reduzieren. Es versteht sich, dass Morphologieeffekte und Leitfähigkeitsänderungen in der Überdeckung entsprechend viel stärker beachtet werden müssen. Vergleichbares ist z.B. aber auch bei der Mikrogravimetrie gegeben.