Überblick
Messung transienter Effekte nach Abschalten eines Gleichstroms im Gestein (IP im Zeitbereich); Messung der Frequenzabhängigkeit des spezifischen Widerstandes (IP im Frequenzbereich; spektrale IP, SIP); Messung des komplexen spezifischen elektrischen Widerstandes mit 0°- und 90°-Phase bzw. der Phasenverschiebung zwischen eingespeistem Strom und gemessener Spannung.
IP-Effekte durch Grenzflächenprozesse im Gestein im Kontakt fluide Phase – Gesteinsmatrix. Elektrodenpolarisation im Kontaktbereich Elektronenleiter (Erz) – Ionenleiter (Porenelektrolyt); Membranpolarisation im Kontaktbereich Tonminerale – Porenelektrolyt; spezielle Effekte durch andere Stoffe im Porenelektrolyten.
Untersuchung eines geschichteten Untergrundes (IP-Tiefensondierung) und lateraler IP-Änderungen (IP-Horizontalsondierung). Erzprospektion – Permeabilität im Grundwasserleiter – organische Verbindungen im Grundwasser (Forschungsphase).
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Komplexe Widerstandsmessung (Schlumberger-Anordnung) mit Sondierungskurven für Widerstand (rot) und IP (blau). IP ist hier die Phasenverschiebung (in mrad, Bogenmaß) zwischen Spannung und Strom in der Vierpunkt-Anordnung. Wie bei der reinen Widerstandsmessung gilt auch bei der IP-Sondierungskurve, dass im Gelände eine scheinbare IP gemessen wird.
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Beispiel Pseudosektionen für Widerstand und IP. Der Unterschied in den Registrierungen für Widerstand und IP ist signifikant. Oberer Buntsandstein (Röt).
Spektrale IP (SIP)
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Spektrale IP (SIP) auf einem Profil über einer Altlast (Schraffur). Mit den Elektrodenabständen A-MN = 4 – 16 m werden ganz grob 3 – 10 m Eindringtiefe erfasst.
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Spektrale IP (SIP) für eine singuläre Tiefensondierung mit jeweils 8 Frequenzen für die Abstände A-MN. Tertiäre Tone, alpine Molasse. Frequenzen 0.25, 0.52, 1.04, 2.08, 4.16, 8.33, 16.66, 30 Hz.